Multi-Risiko Indikatoren Ansatz für Bewertung urbaner Resilienz – Zwischenergebnisse

Das INCREASE-MIA Teilprojekt, geleitet vom KIT, befasst sich mit den Komplexitäten der Bewertung urbaner Resilienz und bietet tiefgehende Analysen und praktische Wege hin zu einer katastrophen-resilient Stadtentwicklung.

Das INCREASE-MIA Teilprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung eines Mehrrisiken-Indikatorenansatzes zur Bewertung urbaner Resilienz. Die von KIT geleitete Forschung im Projekt hat folgende Zwischenergebnisse erbracht:

  1. Bericht über bestehende internationale IDRM-Indikatoransätze: Der Bericht untersucht verschiedene internationale Rahmenwerke, einschließlich des Sendai-Rahmenwerks für Katastrophenrisikominderung und des MCEER '4R' Resilienzrahmenwerks, zusammen mit europäischen Rahmenwerken wie MATRIX und DAPP. Er befasst sich auch mit verschiedenen Indikatoransätzen zur Messung der IDRM-Leistung, wie Baseline Resilience Indicators for Communities (BRIC), Risk Management Index (RMI), Urban Disaster Risk Index (UDRi), Disaster Resilience Index (DRI), Disaster Resilience Scorecard for Cities (DRSC) und Resilience Performance Scorecard (RPS).

     

  2. Bericht über Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Operationalisierung von Entwicklungspfaden hin zu IDRM: Der Bericht identifiziert Schlüsselansatzpunkte für IDRM, einschließlich der Integration von DRM in Entwicklungsrichtlinien, Post-Katastrophen-Initiativen, umfassenden Risiko- und Resilienzbewertungen, sektorübergreifendem Engagement, aktiver Stakeholder-Beteiligung und potenzieller Unterstützung durch Resilienznetzwerke und -programme.
    Abbildung 1: Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Operationalisierung von IDRM.

     

  3. Bericht über modernste Ansätze zur Operationalisierung von Entwicklungspfaden hin zu IDRM: Der Bericht konzentriert sich auf IDRM in Entwicklungsprozessen, in Einklang mit der Resilienzdefinition der UN und unterstützt das Nachhaltige Entwicklungsziel 11 zur Schaffung inklusiver, sicherer, resilienter und nachhaltiger Städte. Der Bericht untersucht Rahmenwerke und Indikatoren zur Risiko- und Resilienzbewertung, einschließlich des Disaster Resilience Integrated Framework for Transformation (DRIFT), und hebt adaptive Resilienzplanung mit Ansätzen wie dem Mehrkriterien-Entscheidungsfindungs-Risikomatrixansatz und dem Dynamischen Adaptiven Policy Pathways (DAPP)-Ansatz hervor.
    Abbildung 2: Bewertete Katastrophenszenarien nach dem Risikomatrixansatz.

     

  4. Bericht über die Operationalisierung des IDRM-Rahmenwerks mit einem leistungsorientierten Scorecard-Ansatz: Dieser Bericht untersucht die Operationalisierung eines IDRM-Rahmenwerks durch einen leistungsorientierten Scorecard-Ansatz. Er hebt Schlüsselindikatoren für die Messung der Leistung des Risikomanagements, der Katastrophenresilienz, des städtischen Risikos und der Resilienz von Städten hervor.
  5. Arbeitspapier über Erdbeben, IDRM und die Auswirkungen großer städtischer Erdbeben im Iran und in Deutschland: Diese Studie vergleicht Erdbebenrisiken und -reaktionen im Iran und in Deutschland und hebt die kritische Rolle des Integrierten Katastrophenrisikomanagements (IDRM) hervor. Die hohe seismische Aktivität des Iran hat zu katastrophalen Ereignissen wie den Erdbeben von 1990 in Manjil-Rudbar, 2003 in Bam und 2017 in Kermanshah geführt, die Mängel in den Baustandards, der Notfallvorsorge und dem öffentlichen Bewusstsein aufzeigen. Im Gegensatz dazu wird das geringere seismische Risiko in Deutschland mit robusten Vorsorge- und Reaktionssystemen begegnet. Die Analyse betont die Notwendigkeit strenger Baunormen, öffentlicher Bildung und Stakeholder-Einbindung in IDRM. Lektionen aus beiden Ländern unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Planung und Umsetzung von Katastrophenrisikominderungsmaßnahmen, anpassbar an verschiedene Gefahren, und leiten Politiker dabei, die Resilienz gegen Erdbeben und andere Katastrophen zu stärken.
  6. Bericht über gemeinsame Grundlagen und Verständnis von Multi-Gefahren-/Multi-Risiko-Definitionen, Methoden, Werkzeugen und Konzepten: Der Bericht etabliert ein gemeinsames Verständnis von Begriffen und Konzepten der Katastrophenrisikominderung unter verschiedenen Stakeholdern. Er betont das Integrierte Katastrophenrisikomanagement (IDRM) als einen ganzheitlichen, sektorübergreifenden Ansatz für das Management von Gefahren, einschließlich Risikobewertung, -management, -kommunikation, -governance und -finanzierung. Der Bericht überprüft auch globale Multi-Gefahren-Risikobewertungswerkzeuge, -ansätze und konzeptionelle Rahmenwerke.

Zugehöriges Institut am KIT: Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF)
Autor: Trevor Girard (Jan. 2024)
Projekt-Website: https://www.increase-project.com/