Das Izmit Beben von 1999 wird als Vorläufer eines erwarteten zukünftigen Erdbebens in der Marmarasee etwa 20 km südlich von Istanbul angesehen. Wir simulieren das Spannungsfeld in der Marmararegion mit 3D numerischen Modellen (Finite Elemente). In einem ersten Schritt konzentrieren wir uns auf den Einfluß von strukturellen Variationen in der Marmararegion auf das Spannungsfeld. Das Modell beinhaltet das 3D Störungssystem mit Coulomb-Reibung auf diesen sogenannten Kontaktfächen, Topographie, Bathymetrie, Grundgebirgs- und Mohostruktur. Das Modell wird von Gravitation und kinematischen Randbedingungen an den Modellrändern und von unten angetrieben, die die tektonische Spannungsakkumulation beschreiben. Um unser Modell zu validieren, vergleichen wir die Modellergebnisse mit GPS-Daten, Relativbewegungsraten an Störungen, Spannungsorientierungen und dem Spannungsregime aus Erdbebenherdflächenlösungen. In einem zweiten Schritt untersuchen wir das modellierte Spannungsfeld hinsichtlich der Erdbebengefährdung in der Marmarasee.