Katastrophen- & Risiko-Daten in neuem Gewand

Der CEDIM/Risklayer-Explorer führt neue und umfangreiche Daten und Analysen zu Katastrophen und Risiken zusammen – beständig und in nahezu Echtzeit.

Seitdem wir zu Beginn der Corona-Pandemie eine Plattform für die Ergebnisse unserer Crowdsourcing Aktivitäten zur Erfassung der Infektions- und Hospitalisierungszahlen benötigten, hat sich auf dem CEDIM/Risklayer-Explorer einiges getan. Ursprünglich angelegt als Corona-Dashboard und manuelle Berichterstattung zu aktuellen Erdbeben, ist unser System immer weitergewachsen. Der Fokus auf Pandemie-Daten ist seit dem Frühjahr 2022 verschwunden, stattdessen finden sich Impakt-Karten für Erdbeben und Tropische Wirbelstürme – tagesaktuell und oft innerhalb weniger Minuten nachdem sich beispielsweise ein Erdbeben ereignet hat.

Die Erdbebendatenbank reicht inzwischen bis ins Jahr 2020 zurück und wird regelmäßig um historische Naturkatastrophen erweitert. Darüber hinaus pflegen wir – soweit verfügbar – Schadens- und Opferzahlen für schwere Katastrophen ein. Neben Impakt-Karten (z.B. Intensität bei Erdbeben oder Windgeschwindigkeiten bei Tropischen Wirbelstürmen) erstellen wir auch zeitnah Abschätzungen, wie viele Menschen wie stark davon ungefähr betroffen sein könnten oder informieren ggf. über betroffene kritische Infrastruktur wie zum Beispiel Kraftwerke.

Beispiel einer Erdbebeneintrag: Neujahrsbebens 2024 auf der Halbinsel Noto, Japan.

Neben den Ereignisdaten liefern wir in Zusammenarbeit mit der CEDIM Ausgründung Risklayer und den damit verbundenen Projekte auch Länder-spezifische Risiko- und Klimadaten. So gelangen Interessierte entweder durch eine Kontextsuche oder durch Verlinkungen zu aktuellen Geschehnissen oder zu individuellen Länder-Risikoprofilen. Letzteres wird beispielsweise über speziell entwickelte Indizes (z.B. Hitzerisiko) dargestellt. Aber auch zukünftige Änderungen bestimmter Klimakenngrößen unter Berücksichtigung des Klimawandels mit Hilfe verschiedener Klimasimulationen werden visualisiert. So verschiebt sich beispielsweise der Hitzestress in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts auf das Niveau des heutigen Hitzestresses in Italien.

Screenshot der Explorer Kartenansicht mit der Vorhersage der täglichen maximalen Temperaturanomalie für die nächsten 72 Stunden.

Neben den aktuellen Daten über Erdbeben oder tropische Wirbelstürme werden auch anderen öffentliche zugängliche Datenquellen genützt, um aktuelle Gefahrenlagen zu Hochwasser, Waldbränden, Dürren oder Vulkanausbrüchen zu kommunizieren. Zusätzlich findet man auch weltweit aktuelle Karten zu außergewöhnlichen Temperatur, Niederschlag- oder Starkwindereignissen, ebenso wie zur mittleren Erdbebengefährdung.

Wir arbeiten kontinuierlich um den CEDIM/Risklayer Explorer (https://www.risklayer-explorer.com) weiter auszubauen und weitere Risiken zu berücksichtigen.  

Zugehöriges Institut am KIT: Geophysikalisches Institut (GPI)
Autor: Andreas Schäfer (Jan. 2024)